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Seit ich öfter offline bin, fühl ich mich irgendwie leer

Mo 21. Jul 2025, 10:02

Ich weiß gar nicht so recht, wie ich anfangen soll. Vielleicht ist das alles auch nur eine Phase, aber es beschäftigt mich schon eine ganze Weile. Seit ich mich mehr mit Privatsphäre und digitaler Abschirmung beschäftige – also VPN, Tracker blocken, weniger Social Media, alles drum und dran – hab ich gemerkt, wie viel ruhiger mein Kopf geworden ist. Ich schlafe besser, fühl mich auch nicht mehr so fremdbestimmt, aber gleichzeitig… fehlt was.

Das ist schwer zu greifen. Früher hab ich morgens Mails gecheckt, Nachrichten gelesen, ein bisschen durch Feeds gescrollt – und ja, ich weiß, das ist genau der Sog, aus dem viele hier raus wollen. Aber da war irgendwie mehr Reiz da. Jetzt, wo ich viel davon abgeschaltet hab, hock ich morgens mit meinem Kaffee rum und starre ins Leere. Ich les ein Buch, klar. Ich geh raus, klar. Aber es ist, als wär da eine Lücke. Nicht weil ich die Reize vermisse, sondern weil ich anscheinend vergessen hab, wie man ohne die lebt. Und das zieht sich durch den ganzen Alltag.

Ich bin jetzt 54, arbeite viel von zu Hause aus, hab Familie, aber bin auch oft für mich. Wenn ich abends das Handy bewusst weglege, fühl ich mich auf der einen Seite stolz und klarer im Kopf, aber auch wie jemand, der zu früh in Rente geschickt wurde. Ich dachte eigentlich, dass man mehr Energie bekommt, wenn man sich ausklinkt. Aber bei mir ist es fast umgekehrt. Ich bin oft schlapp, motivationslos, und so dumpf im Kopf. Keine Depression, keine große Leere – eher so ein ständiger Grauschleier.

Ich hab auch meine Ernährung umgestellt, trink kaum noch Alkohol, kein Zucker mehr nach 18 Uhr, solche Sachen. Bewegung krieg ich auch rein, zumindest halbwegs regelmäßig. Aber der innere Antrieb ist… naja, nicht weg, aber leise. Und wenn ich mit Freunden drüber spreche, kommt meistens: „Ja, ist halt das Alter.“ Aber das ist mir irgendwie zu einfach. Ich will das verstehen. Ich frag mich halt: Ist das diese digitale Entwöhnung? So eine Art Entzug? Oder war ich vorher einfach betäubt und merke jetzt erst, wie leer manches eigentlich ist?

Mich würd interessieren, ob andere sowas auch erlebt haben, als sie angefangen haben, sich mehr aus der Dauerbestrahlung zurückzuziehen. Gibt’s da ’ne Phase, die man überstehen muss, bis wieder was kommt? Oder bleibt das einfach so? Diese merkwürdige Mischung aus Klarheit und innerer Leere.

Mo 21. Jul 2025, 10:02

Re: Seit ich öfter offline bin, fühl ich mich irgendwie leer

Mo 21. Jul 2025, 21:21

Hi Lena. Ich hab deinen Beitrag jetzt dreimal gelesen und mich dabei erwischt, wie ich zustimmend genickt hab, obwohl ich eigentlich grad was ganz anderes machen wollte. Also erstmal: Du bist definitiv nicht allein mit diesem Gefühl. Ich würd sogar sagen, das ist fast schon so eine Art Schattenseite der digitalen Enthaltsamkeit, über die halt kaum jemand redet, weil es ja immer heißt: offline = gut.

Ich bin selbst vor etwa zwei Jahren radikal auf Abschirmung gegangen, also VPN überall, Metadaten strippen, kein Google-Kram mehr, Social Media runtergeschmissen, das ganze Programm. Und ja, anfangs war das wie ein Befreiungsschlag. Ich hatte das Gefühl, endlich mal wieder „bei mir“ zu sein. Keine ständige Reaktion auf irgendwas, kein Algorithmus, der mir sagt, was mich interessieren soll.

Aber dann kam genau das, was du beschreibst: eine Art Leere, aber nicht so eine tragische Leere wie aus nem Roman, sondern mehr so ein… „Okay, was jetzt eigentlich?“-Zustand. Ich hab dann angefangen, mich ganz banal mit meinem Körper zu beschäftigen. Also nicht im Sinne von Fitnessstudio oder Sixpackträumen, sondern eher: Wie geht’s dem eigentlich? Ich hab das vorher total ignoriert, weil mein Kopf immer mit Input zugedröhnt war.

Eine Sache, die mir tatsächlich geholfen hat, war rauszufinden, ob mir vielleicht einfach was fehlt – biologisch gesehen. War dann echt überrascht, wie viele Mängel da waren. Ich hab dann ziemlich viel ausprobiert, auch so in Richtung „Vitamine für Männer ab 60“, obwohl ich da noch knapp drunter liege. Und siehe da, der Nebel im Kopf wurde etwas leichter. Also keine Wunderheilung, aber es hat mir geholfen, überhaupt mal zu checken, dass nicht alles nur psychisch sein muss.

Außerdem hab ich angefangen, wieder ganz altmodisch zu schreiben. Nicht bloggen oder so, sondern einfach mit ’nem Stift auf Papier. So’n bisschen Hirn entrümpeln. Die ersten Seiten waren richtiger Käse, aber nach und nach hat sich da was gelöst. Irgendwann saß ich dann da und hab mir überlegt, ob ich mir vielleicht nur ein neues Innenleben angewöhnen muss, weil das alte halt mit Push-Benachrichtigungen und Dopamin gefüttert wurde.

Was ich sagen will: Ich glaub, dein Gefühl ist kein Zeichen von Scheitern oder Rückschritt, sondern eher so ein notwendiger Zwischenzustand. Das Hirn sucht halt nach neuen Wegen, sich lebendig zu fühlen, und wenn die alten Wege zu sind, wird’s erstmal ruhig. Vielleicht ist genau das der Punkt, an dem man was Neues entdecken kann – wenn man nicht gleich wieder mit neuen Reizen zuschüttet.

Bleib dran. Du bist auf’m spannenden Weg, auch wenn er sich gerade leer anfühlt.

Re: Seit ich öfter offline bin, fühl ich mich irgendwie leer

Di 22. Jul 2025, 09:35

Vor Allem der Tipp mit dem mal wieder auf Papier schreiben wird mir glaube ich echt helfen. Danke sehr!

Re: Seit ich öfter offline bin, fühl ich mich irgendwie leer

Fr 15. Aug 2025, 13:11

Das Gefühl kenne ich. Gravierende Einschlafprobleme waren bei mir die Folge. In Griff bekommen habe ich das mit digital Detox, zwei Stunden vor dem Schlafen gehen Verzicht auf Internet, Handy und Co, sowie Melatonin. Melatonin ist ein Schlafhormon, siehe Infos unter vitaminexpress.org, das die Einschlafzeit erheblich reduziert. Seitdem fühle ich mich wesentlich wohler und frischer am Morgen
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