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Wenn man immer alles hinterfragt




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Wenn man immer alles hinterfragt

Beitragvon Omen » Sa 2. Aug 2025, 21:30

Kennt ihr das, wenn man sich manchmal in seinen eigenen Gedanken verliert und irgendwann gar nicht mehr weiß, ob man übertreibt oder ob es einfach normal ist? Ich meine nicht im Sinne von „alles ist schlecht“, sondern eher so dieses ständige Hinterfragen, ob man etwas richtig macht oder nicht. Ich ertappe mich ständig dabei, dass ich Situationen nachträglich analysiere, als müsste ich alles noch einmal prüfen, obwohl die Dinge ja schon passiert sind. Letztens war ich auf einer Familienfeier, und selbst danach kreisten meine Gedanken noch stundenlang darum, ob ich vielleicht zu still war oder ob jemand mein Verhalten komisch fand. Total bescheuert eigentlich, aber es lässt mich nicht los.

Es ist nicht so, dass ich immer negativ denke, eher so ein ständiges Grübeln. Ich frage mich, ob es etwas ist, was viele haben und einfach nicht darüber sprechen. Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich weniger im Moment lebe, weil ich in Gedanken schon den nächsten Schritt oder das nächste Gespräch plane. Das ist anstrengend, weil ich dann gar nicht richtig mitbekomme, was um mich herum passiert. Gerade bei so Alltagssachen merke ich das – im Supermarkt, beim Smalltalk, sogar wenn ich nur durch die Stadt laufe. Ich nehme zwar alles wahr, aber irgendwie nicht wirklich bewusst, weil ich schon wieder innerlich kommentiere oder bewerte, was als nächstes kommen könnte.

Lustigerweise fällt es mir auf, wenn ich mit anderen unterwegs bin und die einfach ganz locker drauf sind. Dann frag ich mich, wie die das hinkriegen. Es wirkt immer so, als hätten die eine Art Gelassenheit, die ich nie so wirklich gelernt habe. Vielleicht ist es auch einfach Typ-Sache, aber manchmal nervt es mich selbst. Ich wünschte, ich könnte öfter einfach sagen: „Egal, ich mach’s jetzt einfach und denk später nicht mehr drüber nach.“ Aber sobald etwas vorbei ist, rattert mein Kopf wieder.

Es fühlt sich auch ein bisschen so an, als würde man alles immer noch einmal durch einen Filter schicken. Das ist nicht immer schlimm, manchmal hilft es mir, Dinge besser zu verstehen, aber manchmal wäre es einfach schön, wenn der Kopf mal aus wäre. Vor allem abends im Bett, wenn ich eigentlich schlafen sollte, fängt das Gedankenkarussell erst richtig an. Kennt das jemand? Ist das normal, oder hat jemand Tipps, wie man da ein bisschen lockerer wird?
Omen
 
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von Anzeige » Sa 2. Aug 2025, 21:30

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Re: Wenn man immer alles hinterfragt

Beitragvon Lenaaa » Sa 2. Aug 2025, 21:50

Oh ja, willkommen im Club der Überdenker, ich glaube, davon gibt’s mehr, als man denkt. Ich kann dir da ein Lied von singen. Bei mir war das eine Zeitlang so schlimm, dass ich selbst beim Kochen drüber nachgedacht hab, ob ich die Nudeln zu früh ins Wasser geschmissen hab oder ob die Nachbarn mich komisch finden, weil ich immer barfuß durch den Hof laufe. Das klingt lustig, aber es war eher nervig. Irgendwann hab ich gemerkt, dass es wie so ein Autopilot ist, der immer an ist. Und der hört nicht einfach auf, nur weil man sich das wünscht.

Was mir geholfen hat, ist nicht dieser typische Ratschlag „denk einfach nicht so viel“. Ganz ehrlich, das bringt null. Ich hab eher gelernt, dem Ganzen weniger Gewicht zu geben. Wenn ich merke, dass der Kopf wieder alles kommentiert, versuch ich mich selbst zu erwischen und zu denken: „Aha, da bist du wieder.“ Klingt albern, aber das holt einen irgendwie raus, so als würde man dem Gehirn zeigen, dass es nicht immer das letzte Wort haben muss. Ich hab das auch bei simplen Dingen geübt, wie wenn ich mal draußen auf der Bank sitze und einfach die Geräusche wahrnehme, ohne drüber zu grübeln. Klingt nach Esoterik, ist es aber nicht, es ist eher Training.

Ein bisschen hat das bei mir auch damit zu tun gehabt, dass ich mir bewusst „kleine Projekte“ vorgenommen habe, wo ich keine Erwartungen an mich hatte. Das kann alles sein, was einem nicht so ernst vorkommt. Bei mir war’s zum Beispiel irgendwann eine kleine Gartensauna bauen mit meinem Onkel, nur aus Jux. Klingt schräg, aber da war ich so im Tun, dass ich null Zeit zum Grübeln hatte. Und danach war’s auch egal, ob das Ding schief steht oder nicht. Vielleicht liegt’s daran, dass man mehr im Jetzt ist, wenn man etwas macht, wo es kein Richtig oder Falsch gibt.

Und was dieses „andere sind immer lockerer“ angeht: Ich glaube, das stimmt gar nicht so. Die sehen vielleicht nur entspannter aus, aber ich wette, jeder hat irgendein Kopfkino, das er nur nicht zeigt. Mir hat’s geholfen, genau das zu akzeptieren. Und wenn’s gar nicht geht, schreib’s dir auf. Ich hab anfangs gedacht, das ist Quatsch, aber manchmal reicht’s, wenn man alles mal auf Papier schmeißt, damit es aus dem Kopf raus ist. Kannst ja mal probieren.
Lenaaa
 
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